von Andrea Wiesauer, Pfotenpartner

Was gibt es für die meisten Hunde an heißen Sommertagen Schöneres, als ins Wasser zu springen? Aber Achtung – nicht immer ist eine solche Abkühlung gesund. Dogoroo-Partnerin Andrea Wiesauer von Pfotenpartner teilt wichtige Tipps mit dir, worauf du beim Baden mit deinem Hund achten solltest!

Überprüfe die Wasserqualität

Zwar werden unsere Badeseen regelmäßig kontrolliert und Informationen über die Wasserqualität online zur Verfügung gestellt, aber nicht immer ist dort das Baden für Hunde erlaubt. Oft ist auch einfach kein Badesee in Reichweite. Unterwegs kühlen sich erhitzte Fellnasen dann gern auch mal in Flüssen, Bächen oder Teichen ab.

Doch vor allem stehende Gewässer können bei hohen Temperaturen durchaus gefährlich sein.

Die Erwärmung des Wassers – oft auch in Kombination mit Düngemitteln der industriellen Landwirtschaft oder Abwässern – begünstigt das Wachstum vor allem von Algen und Bakterien extrem. Meist erkennt man das an der sogenannten „Algenblüte“ oder bläulich-grünen Schlieren, die sich wie ein Teppich auf die Wasseroberfläche legen und die Sicht auf unter 1 Meter reduzieren.

Im Zweifelsfall gilt also – wenn man im Wasser steht und die eigenen Füße nicht mehr sehen kann, lieber draußen bleiben!

Das Trinken oder Ablecken von derart verseuchtem Wasser kann zu schweren Krankheitssymptomen aber auch bis zum Tod führen.

Symptome einer solchen Vergiftung können sein:

  • Atemnot, Durchfall (schwarz bzw. blutig) und/oder Erbrechen
  • Vermehrte Tränenproduktion oder Speichelfluss
  • Muskelzittern, Krampfanfälle oder Lähmungen
  • Schwäche, Lethargie, Orientierungslosigkeit
  • Blasse Schleimhäute

ACHTUNG – da der Algen-Schaum ähnlich riecht wie das Nahrungsergänzungsmittel Spirulina (eine Gattung der Cyanobakterien), werden viele Hunde davon angezogen.

Vorsicht beim Trinken und Wasserschlucken

Es müssen aber nicht immer Algen oder Bakterien sein – auch zu viel Wasser kann Hunde vergiften. Trinken bzw. schlucken sie zu viel Wasser (z.B. beim Schwimmen, Tauchen oder Apportieren aus dem Wasser), verlieren sie Natrium, das für die Arbeit der Nieren wichtig ist. Erkennen kann man eine solche Vergiftung unter anderem an Erbrechen, Schwindel, Fress-Unlust oder Krämpfen. Meerwasser in großen Mengen geschluckt, kann zu Dehydrierung bzw. Vergiftung führen.

Geht es langsam an

Und natürlich gilt für Hunde generell auch, was für uns gilt: Ist der Hund überhitzt, soll er langsam ins Wasser gehen und nicht hineinspringen. Andernfalls droht ein Kreislaufkollaps.

Achtung bei fließenden Gewässern

Strudel oder starke Strömungen in Fließgewässern können Hunde unter Wasser ziehen.

Ist Chlorwasser gefährlich?

Chlor ist grundsätzlich ungefährlich. Chloriertes Wasser zu trinken, kann aber trotzdem zu leichtem Durchfall, Erbrechen oder einer Reizung der Haut führen.

Abtrocknen nicht vergessen

Nach dem Schwimmen und Tauchen immer gut die Ohren trocknen. Andernfalls droht eine Ohrenentzündung (Otitis) – vor allem bei Hunden mit hängenden Ohren.

Dürfen alle Hunde baden?

Bei Diabetes, Herzproblemen oder Epilepsie sowie bei frisch operierten Hunden und trächtigen Hündinnen gilt: „ich darf leider nicht hinein“.

Wir hoffen, dieser Hunde-Experten-Tipp von Andrea Wiesauer von Pfotenpartner war hilfreich für dich. Nun bist du bestens vorbereitet und deinem Badespaß mit Hund steht nichts mehr im Weg!

Mehr über Pfotenpartner

Andrea ist eine erfahrene Hundetrainerin, Tierliebhaberin, zertifizierte Verhaltensberaterin für Hunde sowie tierschutzqualifizierte Hundetrainerin. Zudem absolvierten sie und Cacho, ihr Flat Coated Retriever, eine Ausbildung zum Therapiebegleithunde-Team beim Roten Kreuz Schwechat. Andrea ist auch als Hunde-Ernährungsberaterin tätig, um das Wohlbefinden von Hunden von innen heraus zu unterstützen.

Bei Pfotenpartner findest du nicht nur kompetente Unterstützung für deinen Hund und dich, als Dogoroo-Partnerin sind alle ihre Hundedienstleistungen als Gutschein verschenkbar!

Andrea von Pfotenpartner, Foto: privat